BLOODLETTING entstand unter Hinzunahme zweier Gitarristen der Oakheimer Nachbarn Daxma und fällt als eine Art Konzeptwerk über das Abschiednehmen recht düster aus, besticht jedoch abermals mit vollmundiger, dicht gewobener Musikalität. Schon der Beginn stellt eindrucksvoll unter Beweis, welch variable Gestalt der zwischen Post, Sludge, Shoegaze und verträumtem Pop umhergeisternde Stil des Sextetts annehmen kann: Mal erhebt sich verstörender Lärm, dann wieder reißt der dunkle Himmel auf und melancholische Melodien fließen mit harmonischem Klargesang ins gleißende Licht.
Mag anfangs die Verzerrung noch etwas deutlicher zum Tragen kommen (‘The Weeds I Have Tended’ ähnelt dezent Baroness), erinnern im Verlauf sanft dahintreibende Stücke wie das instrumental eingeleitete ‘To Those We’ve Said Goodbye’, der Titel-Song, ‘South To Infinity’ oder der Bonustrack stark an das versöhnliche Schwelgen Alcests. Dazwischen bäumen sich krachende Riff-Wände auf, die aus dem atmosphärischen Tagtraum erwecken und Härte einbringen (‘Shot Through With Sunlight’, ‘Ghost Story’). Das Ergebnis ist eine schwer versöhnliche Platte ohne größere Hits, aber voller Ausstrahlung und Nachhall.
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